RUANDA

Land: Ostafrika

Fläche: 26340 qkm

Bevölkerung: 7,526 Millionen Einw. Davon sind ca. 90% Hutu; 9% Tutsi; 1% Twa

Staatsform: Mehrparteien-Republik

Hauptstadt: Kigali ca. 157000 Einw.

Amtssprachen: Französisch, Kinyarwanda

Kolonialmacht: Deutschland/ Holland

Religion: 65% r.katholisch, 12% Protestanten, Moslems, Naturreligionen

Unabhängigkeit: 1. Juli 1962

Geschichte Ruandas

Ruanda eines der dichtbesiedeltsten Regionen Schwarzafrikas, sieben mal größer als Deutschland.

Im 7. Jhd.: besiedelten Hutus das Land Ruanda, sie waren kleingebaute Ackerbauern, die sich zunächst in Großfamilien organisierten und später zu vielzähligen kleinen Hutukönigreichen herausbildeten.

14.-15. Jhd.: Tutsis ein hochgewachsenes, relativ hellhäutiges Hirtenvolk, wandert in die Region Ruandas ein. Tutsis beginnen mit dem Aufbau eines Staatswesens und stellen die Regierung dar.

In beiden Ländern Ruanda und Burundi herrschen jedoch Militärregierungen der Tutsis, die die übergroße Mehrheit des Hutuvolkes unterdrücken.

1884: Deutschland wird Kolonialmacht von Ruanda. 15 Jahre später ist das Land unter völliger Kontrolle des deutschen Reiches.

1916: Deutschland verliert den 1. W.K. . Ruanda und Burundi werden belgische Kolonien. Die Belgier arbeiten mit den Monarchisten zusammen.

1961: Durch ein Volksentscheid unter UN-Aufsicht entschied sich die Mehrheit der Ruandesen für die Republik und gegen die Monarchie. In Burundi bleibt die Tutsiminderheit an der Macht.

1975: Eine Einheitspartei (MRND) wird gegründet.

1980: fangen die ersten Spaltungen an, Hutus aus dem Norden fürchten um ihre Macht wegen Hutus aus dem Zentrum (Peresstroika Reformen).

Hetzpropaganda beginnen um 1990 aus Neid um Land daraus entsteht die patriotische Front Ruandas (RPF). Viele Hunderttausende fliehen vor der RPF in Hauptstädte und Elendslager.

1993: Es folgen Massenentlassungen doch kaum Neueinstellungen, dies führt zu hoher Aggressionsbereitschaft. President Burundi, der kurz vorher öffentlich gewählt wird, wird im Oktober 1993 ermordet.

6.April 1994: Die Presidentenmaschine wird abgeschossen. President Hayarimana, die eigene Leibgarde fand ihn zu berechenbar, kommt dabei ums Leben. In der folgenden Nacht beginnen Ausbeutungen. Die Presidentengarde stellt Strassensperren auf und ermorden Tutsis.

Der Völkermord kostete 800800 Menschen das Leben. Die Bevölkerung flieht ins Ausland und zu französischen Interventionstruppen in Flüchtlingslagern Goma und Bukavu nach Zaire. 2Millionen Hutus sind auf der Flucht aus den Ländern Ruanda und Burundi. Mit mehr als einer Million Flüchtlingen ist Ostzaire Hutuland geworden. Es finden Kämpfe zwischen zaireischen Regierungstruppen und bewaffneten Tutsi-Banden statt. Die Rebellen des Tutsi-Stammes der Banyamulenge, die seit Tagen der Armee Zaires im Osten des Landes heftige Gefechte liefern, haben zum Sturtz des Regimes des zairischen Diktators Mobutu Sese Seko aufgerufen, sie sind dabei, sich mit bewaffneten Gruppen anderer Stämme zu vereinen. Ihr Ziel ist die Eroberung der strategisch wichtigen Ortschaft Bukavu.

Die Hutus weigern sich in ihre Heimatländer zurückzukehren. Die Ursache des Dauerkonflikts ist nicht nur das Misstrauen zwischen der Hutumehrheit und der Tutsiminderheit, sondern auch das Problem der sehr unterschiedlichen Bevölkerungsdichte. In Ruanda und Burundi leben auf einem qkm mehr als zweihundert Menschen, in Zaire, dem 12. größten Flächenstaat der Erde, sind es dagegen nur 18 Menschen pro Quadratkilometer.