Wir und die Volksmusik




Volksmusik ha, ha ;Dies ist der häufigste Kommentar zu diesem Thema. Zumindest Jugendliche halten oftmals nichts von volkstümlicher Musik. Diese Haltung entwickelte sich nach dem 2.Weltkrieg, denn im dritten Reich war in Deutschland nur diese Musikrichtung erlaubt, und als das einzig Wahre dargestellt. Nachdem der Krieg und die Diktatur vorbei war, wollten sich viele, vor allem aber die Jüngeren, von diesem System distanzieren und zeigten dies sowohl in ihrer Mode wie auch in ihrer Musikwahl.

Dazu kam, dass Deutschland in vier Zonen eingeteilt worden ist. Diese waren unter französischer, englischer, amerikanischer und russischer Kontrolle und dadurch wurde auch die musikalische Entwicklung stark beeinflusst. Volksmusik war auf einmal verpöhnt und wurde belächelt. Und so ist es zumeist auch heute noch, - dabei vergessen viele, dass diese traditionelle Musik schon lange vor dem Krieg existierte und zur Kultur Deutschlands gehört.



Wir sind zwei Mädels ´17 und 18 Jahre alt und spielen beide in einer Trachtenkappelle. Mittlerweile sind wir schon 7 Jahre dabei, aber bereits viel früher kamen wir mit der Flöte zur Musik. Mit 9 Jahren entschieden wir uns dafür, das Instrument Klarinette zu erlernen.

Unsere Lebenswege verliefen zwar bisher parallel, jedoch lernten wir uns erst vor wenigen Monaten hier in der Schule kennen.

Was uns an einer Trachtenkappelle gefällt ? – Diese Frage ist für uns leicht zu beantworten:

  1. Die Musikart. Wir halten es beide für wichtig, eine gute Mischung zwischen traditioneller (Marsch) und moderner oder klassischer Musik zu finden. Da auch unser Publikum sehr abwechslungsreich ist, sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Ausserdem wird dann auch das Musizieren selbst nicht langweilig.
  2. Über das gemeinsame Musizieren lernen wir andere Menschen kennen, die ähnliche Interessen haben.
  3. Die Freizeitgestaltung und die Ausflüge unserer Vereine sind sehr abwechslungsreich, so hatten wir zum Beispiel Gastauftritte in Japan, Tirol, Schweiz, Türkei, Frankreich, Ungarn und verschiedenen Teilen Deutschlands. Dazu kommen die Feste in unseren Dörfern, die der Verein organisiert und wozu Orchester aus anderen Orten eingeladen werden. Diese Reisen empfinden wir als Bereicherung unseres noch jungen Lebens.



Die einzigen Nachteile, die uns im Zusammenhang mit unserem Hobby einfallen, sind das Tragen unserer Tracht bei heißen Sommertagen und die Zeit, die wir zum üben aufwenden müssen.

Mittlerweile interessieren sich auch immer mehr junge Menschen, vor allem in ländlichen Gegenden, für die Volksmusik. Dies zeigt sich besonders deutlich an der Größe und dem Zulauf unserer Jugendkappellen. Das gemeinsame Musizieren ist eben auch ein soziales Erlebnis, das Freude macht nicht nur einem selbst sondern auch anderen.