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Netzwerkbeschreibung

1. Allgemeines Ziel: Europäische Unionsbürgerschaft

COMCULT steht für "Common Culture" eine gemeinsame Kultur.

Hauptziel des Netzwerks ist es, Werte zu beschreiben und zu verbreiten, die für das friedliche Zusammenleben in Europa notwendig sind, und um die rein juristische Beschreibung einer Unionsbürgerschaft, wie sie im Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft definiert wurde, auch mit Leben und innerer Zustimmung zu erfüllen. Die Identifikation mit gemeinsamen Werten, mit den Rechten und Pflichten einer Unionsbürgerschaft wird für alle Unionsbürger ein mehr oder minder langer Prozess sein, in den das kulturelle Erbe eines jeden Bürgers mit einfließt und umgekehrt, wird dieser Prozess auch Einfluss nehmen auf kulturelle Besonderheiten einzelner sozialer Gruppen, Ethnien und Völker innerhalb der Europäischen Union.

2. Konkrete Ziele

• Nutzung des Wissens von Experten aus der Wissenschaft und von bereits abgeschlossenen COMENIUS-Projekten

• Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien, die den Lehrern/innen eine neue europäische Sichtweise in der Werteerziehung erleichtern.

• Auslösen einer transnationalen Diskussion und Kommunikation über Wertungsfragen und Identitätsfindung im Schulbereich

• Hineintragen dieser Diskussion in die Öffentlichkeit. Dies ist auch deswegen notwendig, da die Massenmedien z.Z. noch weitgehend national orientiert sind und eine Kritik am Abweichen vom europäischen Wertekanon häufig noch als Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Mitgliedslandes empfunden wird, da das Bewusstsein von gemeinsamen Werten unterentwickelt ist.

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3. Themen

Aus organisatorischen Gründen wurde das generelle Thema "Werteorientierung oder Werteerziehung" in vier Unterthemen unterteilt:

Thema 1

Gemeinsame und unterschiedliche Werte der drei monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam (Interreligiöser Dialog)

Obwohl die Zahl der Juden nach den Verfolgungen und Massenmorden vor und während des 2. Weltkrieges in den europäischen Ländern relativ klein ist, gibt es in einigen von ihnen nach wie vor einen z.T. offenen oder verdeckten Antisemitismus.

Eingedenk der katastrophalen Folgen, die dieser im 20. Jh. hatte, müssen wir wachsam sein, dass sich diese intolerante und aggressive Haltung nicht weiter ausbreiten kann und sich möglicherweise auch gegen andere religiöse oder ethnische Minderheiten richtet, insbesondere gegen Muslime, von denen allein in Frankreich rd. 4 Mio. und in Deutschland etwa 3 Mio. leben. Beweise für religiös motivierte Diskriminierungen und Konflikte erscheinen von Zeit zu Zeit in der Presse einiger EU- Mitgliedsländer.

Deswegen ist es notwendig, den interreligiösen Dialog zu intensivieren, da die Kenntnisse über die jeweils anderen Religionen bei den europäischen Bürgern minimal sind. Dies ist nicht verwunderlich, da schon die Kenntnis der eigenen Religion bei rd. 70 bis 80 % der europäischen Bevölkerung kaum ausreicht, einen Dialog zu führen. Aber vielleicht hat das Ereignis des 11. September 2001 einen Wendepunkt markiert hin zu einer "postsäkularen" Zeit.

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Thema 2

Integration verschiedener kultureller und ethnischer Minderheiten in nationale oder staatliche Mehrheiten (Interkultureller Dialog)

Die Notwendigkeit, ethnisch-kulturelle Minderheiten in die jeweiligen Gesellschaften zu integrieren, ist schon heute in fast allen europäischen Ländern gegeben und wird noch zunehmen, wenn die EU bei niedriger Geburtenrate eine älter werdende Bevölkerung sozial und wirtschaftlich absichern will. Allerdings fällt es den europäischen Ländern - aus mancherlei Gründen - unterschiedlich schwer, ethnisch-kulturelle Konflikte zu vermeiden und zufrieden stellende Integrationslösungen zu finden. Gewaltakte mit fremdenfeindlichem Hintergrund haben gezeigt, dass das Potential derer in Deutschland groß ist, die aus den Übeltaten der Vergangenheit nichts gelernt haben. Aber auch in Frankreich, Spanien, den Niederlanden oder Großbritannien kommt es gelegentlich zu massiven ethnisch-kulturellen Konflikten. Latent vorhanden sind sie auch in Ungarn und Bulgarien.

Intensives Nachdenken über die Hintergründe und besonnenes Handeln sind Aufgaben für Schule, Gesellschaft und Politik in nahezu allen europäischen Staaten.

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Thema 3

Übergang von ehemals sozialistisch organisierten Staaten in so genannte postkommunistische Gesellschaften und in eine neue transnationale Identität (Transformationsprozess)

Der Übergang von ehemals sozialistisch organisierten Staaten über neue oder alte Nationalstaaten hin zu einer veränderten Rolle in einer zukünftigen Europäischen Union war für alle Länder des ehemaligen Ostblocks mit großen Umstellungen - und wie der Balkan zeigt - sogar mit Kriegen verbunden. Dieser Übergangsprozess ist immer noch im Gang und hat nicht nur eine wirtschaftliche Seite, er beeinflusst auch das Wertesystem der betroffenen Gesellschaften tief greifend. Modernisierer und Traditionalisten formierten sich zu politischen Parteien, die sich z.T. auch nicht scheuen, nationale Mythen der Geschichte zu reaktivieren, um im schlimmsten Falle gar "ethnische Säuberungen" wie im Kosovo zu legitimieren.

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Thema 4

Separationstendenzen, regionale und nationale Identitätssuche (Regionale Konflikte)

Obwohl sich fast alle europäischen Staaten auf einen Weg begeben haben, an dessen Ende die gemeinsame "Europäische Union" stehen soll, gibt es in ihr Staaten, Regionen oder soziale Gruppen, die mit ihren derzeitigen territorialen Rechten nicht zufrieden sind und schon jetzt Identifikationsprobleme haben. Oder ist Regionalismus ein "Schutz" vor empfundener oder tatsächlicher Diskriminierung? Wie kann eine Europäische Union solche Probleme lösen helfen? Man denke in diesem Zusammenhang an Nordirland, das Baskenland, Korsika, Nord- und Süditalien, die Balkanländer, die Türkei und Zypern. In diesem Zusammenhang muss die Frage nach dem Wert der ethnischen Zugehörigkeit oder des Nationalen gestellt werden, wenn transnationale Rechte eine tragende Säule im Zusammenleben der Unionsbürger werden sollen oder müssen.

Fällt es schon einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen Union schwer, für alle vier Themenbereiche zufrieden stellende Lösungen zu finden, um wie viel schwieriger wird es sein, wenn


auf europäischer Ebene gemeinsame Regelungen gefunden werden müssen. Jede soziale Großgruppe, sei sie nun ein Einheitsstaat, eine Union, eine Föderation oder ein Staatenbund, braucht einen Minimalkonsens über Werte und Regeln, sonst bricht sie auseinander. Die Diskussion über einen Krieg im Irak hat das wiederum sehr deutlich gezeigt. Und auch der Verfassungsentwurf, den der Konvent am 28.10.2002 in Brüssel vorlegte, nennt die "Wahrung der gemeinsamen Werte" als eines der wichtigsten Ziele der EU (Art. 2 u. 3).

Aus diesen wenigen Vorüberlegungen geht hervor, dass das Thema des COMCULT-Netzwerks in Hinblick auf die Weiterentwicklung der Europäischen Union von gemeinsamem Interesse ist und sein muss.

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4. Lehr- und Lernmethoden

Am Anfang pädagogisch-didaktischer Zielsetzungen für die Entwicklung von COMCULT- Unterrichtsmaterialien steht natürlich eine Auseinandersetzung mit ethischen Theorien. Dabei sollen teleologische Ansätze ebenso wie deontologische bedacht werden. Auch moderne Gedanken des Kommunitarismus, des Utilitarismus und der Diskursethik werden eine Rolle spielen auf der Suche nach den Prinzipien eines Wertekanons. In gleicher Weise werden soziologische Analysen und politische Theorien der Gegenwart eine steuernde Wirkung bei der Suche nach entsprechenden Unterrichtsmaterialien haben.

Methodisch soll der Unterricht auf drei verschiedene Weisen durchgeführt werden:

• Als herkömmlicher Frontal- oder Gruppenunterricht, bei dem die Schüler/innen ihre Kenntnisse anhand vorgegebener Materialien und den Erklärungen des Lehrers oder der Lehrerin erwerben.

• Als fächerübergreifender und internetunterstützter Unterricht. Hier können die Schüler/innen Unterthemen aus dem Gesamtbereich des Netzwerkthemas zur Bearbeitung wählen und individuell oder in Gruppen bearbeiten, wobei sie das Internet sowohl als Informationsquelle als auch zur Kommunikation mit anderen Schülern/innen nutzen können - auch grenzüberschreitend.

• Als internetvermittelter Unterricht. Dabei stellen Gruppen von Schülern/innen aus den Netzwerkschulen ein gemeinsames Produkt her. In diesem Falle soll in grenzüberschreitender Zusammenarbeit ein digitaler Videofilm zum Thema des Netzwerks entstehen. Preise für Camcorder und Leitungskapazitäten haben sich in den letzten Jahren so entwickelt, dass eine solche Art der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in den Bereich des Möglichen gerückt ist und im COMCULT-Netzwerk erprobt werden soll.

Die unterschiedlichen Unterrichtsmethoden wurden gewählt, um zu erfahren, mit welcher Art von Unterricht die gesteckten Ziele besser zu erreichen sind und um bei noch folgenden Lehrerfortbildungsveranstaltungen Vor- und Nachteile einzelner Methoden besser belegen zu können.

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5. Unterrichtsorganisation

Das COMCULT-Netzwerk möchte kein neues Schulfach "Werteerziehung" einführen, sondern nur Bemühungen bündeln, die im Unterricht der europäischen Länder

• nur teilweise vorkommen, insbesondere im Religions- oder Ethik/Moralunterricht und
im Politik- oder Geschichtsunterricht.
• Manchmal werden besondere Konfliktsituationen auch im Mutter- oder Fremdsprachen-
unterricht behandelt, ohne dass die Lehrer/innen dafür ausreichend geschult sind.
• Meistens herrscht aber, wenn überhaupt darüber gesprochen wird, ein nationaler Blickwinkel vor.

In seiner praktischen Organisation hat das COMCULT-Netzwerk diese Lage wohlbedacht und die Unterthemen so gewählt, dass sie auch getrennt und je nach geographischer Lage der Partnerinstitution mit unterschiedlicher Gewichtung unterrichtet werden können. Allerdings wäre das in Hinblick auf das gemeinsame Zusammenleben in der EU nicht optimal, da gerade das Verständnis der Gesamtzusammenhänge eine notwendige Basis für sachorientiertes politisches Handeln ist, das das Ganze im Auge hat.

Auf jeden Fall werden Beispiele vorgelegt, wie durch eine Bündelung von Aspekten das Bewusstsein von einer "Gemeinsamen Kultur" gefördert werden kann. Zweifellos ist der Blickwinkel im Schulwesen mancher EU-Länder neu, aber ohne Pilotprojekte wird es zu keiner vertieften Auseinandersetzung kommen und schon gar nicht zu einem transnationalen (europäischen) Verständnis.

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6. Wer profitiert vom Netzwerk?

• Jugendliche in vielen europäischen Ländern bekommen eine tiefere Einsicht in die Grundlagen unseres Zusammenlebens in der EU und in die Bedeutung eines gemeinsamen Wertekanons. Sie werden zum selbständigen Lernen und Kommunizieren angeleitet.

• Generell werden Lehrer und Lehrerinnen durch die Arbeit im Netzwerk vermehrt im Team arbeiten müssen, und ihre Rolle gegenüber den Schülern/innen wird eher eine beratende werden als eine, die nur Wissen vermittelt.

• Ähnlich groß ist auch der Nutzen des Netzwerks für viele Fremdsprachenlehrer, die bei einer Ausdehnung des bilingualen Unterrichts auf die Fortbildung in anderen Fächern angewiesen sind. Dies trifft besonders für alle EU-Länder zu, in denen das Einfachlehrerprinzip vorherrscht, und das sind die meisten.

• Eine besondere Zielgruppe in einigen europäischen Ländern sind Lehrer/innen, die Ethik oder vergleichende Religionskunde unterrichten müssen für Jugendliche, die nicht am Religionsunterricht der christlichen Kirchen teilnehmen oder für Muslime, die keinen Islam- Unterricht bekommen. Die Lehrer/innen sind in der Regel für diesen Unterricht nicht ausreichend vorbereitet, da es an den Universitäten keine adäquate Ausbildung gibt, in Deutschland und Frankreich auch nicht für Islam-Lehrer an öffentlichen Schulen.

• Werteerziehung ist aber nicht nur eine Sache der Schule. Ohne die Mitarbeit von Eltern kann die Schule nur wenig erreichen, und auch die Schulverwaltungen und Bildungspolitiker müssen überzeugt werden, in den Schulen die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Werteerziehung optimal durchgeführt werden kann. Auch diese außerschulischen Zielgruppen sollen auf eigens organisierten regionalen Tagungen durch das Netzwerk angesprochen werden.

• Schwer abzuschätzen sind Auswirkungen auf die Bildungspolitik, da sich hier Reformphasen mit Zeiten relativen Stillstandes ablösen und diese Phasen auch nicht in allen europäischen Ländern gleich sind. Aber es scheint, dass nach der Veröffentlichung der PISA-Studie in einigen Ländern die Notwendigkeit für Reformen erkannt wurde und somit die Ergebnisse des COMCULT- Netzwerks einen wichtigen Diskussionsbeitrag liefern können, besonders in Hinsicht auf eigenverantwortliches Lernen und die damit verbundenen curricularen und schulorganisatorischen Voraussetzungen (z.B. in sog. Seminarkursen).

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7. Inwiefern ist das Netzwerk innovativ?

• Es bringt ein Thema von gemeinsamer Bedeutung für die Fortentwicklung der EU in den Unterricht und in die öffentliche Diskussion.

• Es erweitert den historisch-politischen Blickwinkel des bisherigen Unterrichts auf gesamteuropäische Zusammenhänge, inklusive Mittelost- und Südosteuropas.

• Es zwingt zu einer intensiven fächer- und grenzüberschreitenden Kooperation im Lehren und Lernen.

• Es fördert eine interkulturelle Erziehung und bekämpft Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und soziale Ausgrenzung.

• Es erprobt neue Wege beim Projektunterricht durch den Einsatz von Camcordern in Verbindung mit dem Internet (IKT).

• Es quantifiziert Unterrichtswirkungen durch den Einsatz eigens entwickelter Tests.

• Es liefert Vergleichsdaten zur Bewertung verschiedener Unterrichtsmethoden und fördert die didaktisch-methodische Diskussion auf Lehrerfortbildungstagungen.

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8. Ergebnisse

Eine Sammlung von Unterrichtsmaterialien (Texte, Bilder, Karten) zum Thema "Gemeinsame Kultur" wird entsprechend den unter Punkt 3 genannten Themen etwa 200 bis 240 Seiten umfassen und während der ersten zwei Projektjahre im Zusammenhang mit vier transnationalen Tagungen entstehen (siehe Arbeitsplan). Diese Materialien werden sowohl im herkömmlichen Frontal- oder Gruppenunterricht als auch im internetunterstützten Unterricht aller Partnerinstitutionen gebraucht, deswegen sind entsprechende Übersetzungen erforderlich.

Die Sammlung von Unterrichtsmaterialien wird im Internet publiziert und kann von dort heruntergeladen werden.

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9. Aktivitäten des Netzwerks

Die Aktivitäten des Netzwerks sind recht unterschiedlich und laufen teils hintereinander, teils zeitlich parallel ab. Bestimmte Aktivitäten werden auch mehrfach durchgeführt.

Im Einzelnen müssen folgende Arbeitsschritte miteinander koordiniert werden:

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10. Arbeitsplan

1. Projektjahr Aktivitäten
Oktober 2003 Diskussion auf lokalen Treffen und per E-mail
Beratung für Evaluation dutch Forschungsinstitut
November 2003 1. Transnationale Konferenz in DE (Steuerungsgruppe)
Sichtung von Fachliteratur für Unterrichtsmaterialien
Erste Übungen mit Camcordern
Februar 2004 2. Transnationale Konferenz in NL
(Partnereinrichtungen und Vertreter eines COMENIUS 2.1-Folgeprojekts)
Thema 1: Interreligiöser Dialog
COMENIUS 3-Koordinatorentagung in Brüssel
März - April 2004 Arbeit an Unterrichtsmaterialien zu Thema 1
Arbeit an Fragebögen
Arbeit an der Website des Projekts
Mai - Juli 2004 Erste Unterrichtsversuche - Pre-Test
Fortsetzung der Übungen mit Camcordern
Erarbeitung einer ersten Konzeptionfür den gemeinsamen Videofilm
Diskussion auf dem Edutalk-Forum
August 2004 Auswertung der ersten Unterrichtserfahrungen
September 2004 3. Transnationale Konferenz in DE
(Partnereinrichtugnen und Vertreter von COMENIUS 1 und 2.1-Folgeprojekten)
Thema 2: Interkultureller Dialog
2. Projektjahr Aktivitäten
Oktober 2004 Arbeit an Unterrichtsmaterialien zu Thema 2
Überarbeitung der Fragebögen
November 2004 Unterricht mit neuen Materialien
Fortsetzung der Arbeit am gemeinsamen Videofilm, Forumsdiskussionen
1. Januar 2005 COMCULT-Zwischenbericht
Februar 2005 COMENIUS 3-Koordinatorentagung in Brüssel
März - April 2005 Post-test, Auswertung der Fragebögen
Auswertung der bisherigen Unterrichtsergebnisse
Mai 2005 4. Transnationale Konferenz in HU/PL
(Partnereinrichtungen und Vertreter von COMENIUS 1 und 2.-1-Folgeprojekten)
Thema 3: Transformationsprozess, postkommunistische Gesellschaften
Juni - August 2005 Arbeit an Untrrichtsmaterialien zu Thema 3
Überarbeitung der Fragebögen, Übersetzungen
Arbeit am gemeinsamen Videofilm
September 2005

5. Transnationale Konferenz in GR
(Partnereinrichtungen und Vertreter von COMENIUS 1 und 2.1-Folgeprojekten)
Thema 4: Regionale Konflikte

3. Projektjahr Aktivitäten
Oktober 2005 Zusammenstellung von Unterrichtsmaterialen zu Thema 4
Endfassugn der Fragebögen, Übersetzungen
Ende der Testphase
November 2005 Beginn der Durchführungsphase
Unterricht Internetkommunikation
Videoproduktion
Januar - Februar 2006 COMENIUS 3-Koordinatorentagung in Brüssel
Februar 2006 Regionale Tagungen für Lehrer, Eltern und politische Entscheidungsträger zur Verbreitung der Projektergebnisse
März - April 2006 Auswertung der Unterrichtsergebnisse und der Fragebögen
Mai 2006 6. Transnationale Konferenz in ES (Steuerungsgruppe)
Analyse und Bewertung der Projektergebnisse
Mai - September 2006 Regionale Lehrerfortbildungstagungen in den Partnerländern
Verbreitung der Projektergebnisse
Präsentation der Ergebnisse im Internet
September 2006 COMCULT-Abschlussbericht

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11. Evaluation

Bei der Evaluation des COMCULT-Netzwerks muss man zwei Arten von Evaluation unterscheiden:

Die Arbeit von Lehrern und Schülern im Sinne der Ziele des Projekts wird von Zeit zu Zeit von einer kleinen Gruppe, dem Evaluationsteam, bewertet, um daraus Informationen zu beziehen, welche Aktivitäten oder Materialien verbessert werden müssen, um die Ziele des Netzwerks besser erfüllen zu können. Im Evaluationsteam werden auch Anregungen der Netzwerkeinrichtungen aufgenommen und nach Möglichkeit für Korrekturen genutzt. Diese Arbeit können nur Lehrer/innen durchführen, da es hier um inhaltliche oder methodische Fragen des Unterrichts geht.

Eine zweite Art von Evaluation ist die Auswertung von Fragebögen.

Die Wirkungen der Unterrichtsmaßnahmen werden durch eine recht aufwendige Feldstudie überprüft. Die unter Punkt 4. Lehr- und Lernmethoden genannten Gruppen müssen vor Beginn des Unterrichts Fragebögen ausfüllen, die die Ausgangslage in den Punkten a) bis e) festhalten (Pre-test):

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(Kontroll-) Gruppe 1
Frontal-
unterricht
Gruppe 2 internet-
unterstützter
Unterricht
Gruppe 3 Videofilm-
Produktion
Gruppe 4 Erwachsene
a) Faktenwissen
b) Werteerziehung
c) Verhaltens-
disposition
d) Medien-
kompetenz
e) Selbstwert-
gefühl
Selbsteinschätzung
       

 

Am Ende des Kurses oder Schuljahres soll durch erneutes Ausfüllen der Fragebögen (Post-test) festgestellt werden, welche Punkte sich inwieweit verändert haben. Die Fragebögen werden anonym ausgefüllt, um möglichst ehrliche Antworten zu erhalten.

Die Erarbeitung zuverlässiger Tests und deren Auswertung ist eine Sache, zu der man viel Know how mitbringen muss.

Für diese Aufgabe konnten wir das ARNOLD-BERGSTRAESSER-INSTITUT für Kulturwissen-schaftliche Forschung in Freiburg gewinnen. Dieses Institut hat jahrzehntelange Erfahrung, gerade auch in der Evaluation von Bildungsprojekten, die in vielen Ländern der Welt von internationalen Organisationen UNO, EU, Weltbank oder GTZ finanziert wurden.

Dem Forschungsdesign liegen ein paar theoretische Annahmen zugrunde. Vermutet werden - je nach eingesetzter Unterrichtsmethode - unterschiedlich signifikante Änderungen auf den genannten 5 Ebenen a) bis e). Aber in welchen Größenordnungen das geschieht, ist bisher unsicher.

Das Monitoring des Instituts bezieht sich auf eventuelle Korrekturen, die im Unterricht bedacht werden müssen, sollten die statistischen Auswertungen nicht erklärbare Irregularien zeigen.

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12. Verbreitung

Tagungen

Seit einigen Jahren weiß man, dass das Internet allein keine Verbreitung von Projektergebnissen leisten kann, wenn es nicht sehr gezielt befragt wird. Deswegen hat das COMCULT-Netzwerk eine ganze Reihe von konventionellen, lokalen, regionalen und transnationalen Tagungen vorgesehen, auf denen die Projektergebnisse vorgestellt werden.

Daneben werden die einzelnen Partner in ihrem engeren Wirkungskreis Tagungen in den jeweiligen Muttersprachen organisieren, um die im COMCULT-Netzwerk enthaltenen Innovationen zu verbreiten.

 
Benutzergruppen Projektergebnisse
Lehrer- und Lehramtsstudenten profitieren vorwiegend von Unterrichtsmatialien, die neue Sichtweisen vermitteln (auch für bilingualen Unterricht).
Schulverwaltungen benötigen in erster Linie Erkenntnisse über notwendige schulorganisatorische Voraussetzungen für einene modernen Unterricht.
Einrichtungen der Erwachsenenbildung interessieren sich für Einblicke in den Wissensstand und das Verhalten von Jugendlichen.
Politische Entscheidungsträger benötigen Kentnisse über Wirkungen bestimmter Unterrichtsinhalte in Hinblick auf eine gewünschte Gesellschaftsordnung.

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Erweiterung des Netzwerks durch Einbeziehung von assoziierten Schulen

In der Entwicklungs- und Entwurfsphase werden zunächst wenige Schüler/innen der Partnereinrichtungen Netzwerkaktivitäten entwickeln, in der Produktions- und Testphase wird die Anzahl der Schüler/innen erhöht und in der Durchführungsphase, im dritten Projektjahr, sollen auch bereits zusätzlich assoziierte Schulen mitwirken.

Initiierung von weiteren COMENIUS 1 und COMENIUS 2.1-Projekten

Während der Laufzeit des COMCULT-Projekts werden die Projektergebnisse auch durch neu entstehende COMENIUS 1 - Schulpartnerschaften verbreitet, deren Vertreter bereits an transnationalen Konferenzen des COMCULT-Netzwerks teilnehmen. Ebenfalls werden auf solchen Konferenzen insgesamt drei oder vier neue COMENIUS 2.1-Projekte initiiert, die bestimmte Gedanken des COMCULT-Netzwerks aufgreifen und fachspezifisch vertiefen. Damit werden Projektergebnisse auch über die Lehreraus- und -fortbildung verbreitet.

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