EDUVINET Home

Erfahrungen mit fächer- und grenzüberschreitendem
Unterricht im Jahre 2000


Versión española



By the Edmund Ohlendorf, IWB Radolfzell e.V., GERMANY, 2000

Contribution to EDUVINET Didactically and Methodically: Internet and Teaching




I Einige Bemerkungen zur Vorgeschichte

Schon vor dem zweiten Weltkrieg gab es in einigen Ländern Europas vereinzelt Versuche, vom sogenannten Frontalunterricht wegzukommen zugunsten größerer Anteile von Schüleraktivitäten. Aber bis in die 70er Jahre wurden solche Alternativen, zumindest in den Gymnasien, kaum beachtet.

Seither kann man bis in die 80er Jahre zwei gegenläufige Trends beobachten: D.h. auf der einen Seite eine immer stärkere Differenzierung der Lerninhalte durch einzelne z.T. neue Schulfächer oder gar durch die Ausrichtung verschiedener Schultypen in technischer, sprachlicher oder wirtschaftlicher Richtung. Auf der anderen Seite hat es aber verstärkt durch die Bildungsreformen der 70er Jahre auch Bemühungen gegeben, durch Partnerarbeit, Gruppen- und Projektunterricht mehr Rücksicht zu nehmen auf die Lernbedürfnisse der Schüler.

Ab Mitte der 80er Jahre hat das ganzheitliche Lehren und Lernen durch die sogenannten Schlüsselqualifikationen einen neuen Schub bekommen, der wohl in erster Linie aus den Anforderungen der Industrie stammt und besonders im beruflichen Schulwesen eine Rolle spielt.

Die Tabelle 1 A vermittelt einen Überblick über Bildungsinhalte und -ziele bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Die Abb. 1.1 B zeigt die Unterrichtsorganisation im Frontalunterricht. Er galt über Jahrzehnte als Normalunterricht, in dem mehr oder weniger alle Impulse vom Lehrer/in ausgehen, und die Schüler in der Regel rezeptiv tätig sind. Diese Art Unterricht erfordert - wenn er effektiv sein soll - ein großes Maß an Disziplin, Lernbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit der Schüler/innen. Alle drei Eigenschaften waren aber bei Jugendlichen schon im ausgehenden 20. Jh. immer weniger vorhanden oder mussten durch den Lehrer/in z.T. mit repressiven Maßnahmen durchgesetzt werden, was zu einem autoritären Unterrichtsstil führen kann.

Der Gruppenunterricht (s. Abb. 1.2 B) lässt den Schülern mehr Freiheit für eigene kreative Lösungen, und die meisten Schlüsselqualifikationen sind nur bei dieser Unterrichtsorganisation zu erreichen. Außerdem bereitet der Gruppenunterricht die Jugendlichen auf die Anforderungen in Gesellschaft und Beruf viel besser vor als der klassische Frontalunterricht. Selbst im Fremdsprachenunterricht versuchen Hunderte von Lehrern/innen seit Jahren, neue Wege zu gehen. Und in Deutschland hat sich ein ganzes Netz entwickelt, in dem Lehrer/innen über die Methode "Lernen durch Lehren" untereinander Beispiele und Erfahrungen austauschen (http://www.ldl.de).

Der Gruppenunterricht kann in vielen Fällen noch von einem Lehrer allein durchgeführt werden, da selbst bei arbeitsteiliger Gruppenarbeit zwar verschiedene Aspekte, aber immer noch innerhalb eines Faches oder Problems behandelt werden. Wenn der Lehrer/in zwei oder gar drei Fächer beherrscht, kann er natürlich auch mit seinen Schülern Fachgrenzen überschreiten. Im beruflichen Schulwesen gibt es zahlreiche Fälle, in denen nur noch fächerübergreifend praktikable Lösungen gefunden werden können, z.B. zwischen den Bereichen Metall- und Elektrotechnik, im Kraftfahrzeugbereich oder in der Energietechnik.



Tab. 1 A Bildungsinhalte und -ziele (Didaktik) bis in die 80er Jahre des 20. Jh.
Spezialisierung, Wissensvermittlung in verschiedenen Fächern Denken in Zusammenhängen,
Ganzheitliche Ausbildung

Mathematik
Chemie
Physik
Muttersprache
Alte Fremdsprachen
Neue Fremdsprachen
Geschichte
Politik
Geographie
Wirtschaft
Datenverarbeitung
Religion
Ethik (Philosophie)
Kunst
Sport

Jedes Fach orientiert sich dabei in erster Linie an den Ansprüchen der zugehörigen Wissenschaft, deren Zielen, Inhalten und z.T. auch an deren Methoden.



Beteiligung der Schüler
  • an der Definition von Aufgaben oder Aktionen
  • an der Arbeitsteilung oder Problemlösung
  • an der Präsentation und Bewertung
Im Vordergrund steht hier die Schülerorientierung


Die sogenannten Schlüsselqualifikationen umfassen neben der
  • Fachkompetenz
    (Kenntnisse, Fertigkeiten) auch die
  • Personalkompetenz
    (z.B. Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Selbständigkeit, Ausdauer, Kreativität), die
  • Sozialkompetenz
    (z.B. Kommunikations- und Teamfähigkeit, Solidarität), die
  • Methodenkompetenz
    (Fähigkeit, Informationen zu sammeln, zu bewerten, in neuer Weise zu nutzen) und die
  • Handlungskompetenz
    (Organisations- und Durchsetzungs- fähigkeit)





Abb. 1 B Unterrichtsorganisation (Methodik)
Fig. 1 B Organisation of lessons (Method)



Abb. 1.1 B Frontalunterricht
Fig. 1.1 B Traditional way of teaching and learning






Abb. 1.2 B Gruppenunterricht (arbeitsgleich oder arbeitsteilig)
Fig. 1.2 B Groups of students working in teams (on the same task or on different ones)






II Fächerübergreifender Unterricht, auch in den Geisteswissenschaften ?

Man kann wohl davon ausgehen, dass fächerübergreifender Unterricht an allgemeinbildenden Gymnasien in Europa bisher die Ausnahme war.

Dafür gibt es eine Reihe von Gründen:

Diese Situation wird sich jedoch bald ändern,

Aus der Abb. 2 B geht hervor, dass im fächerübergreifenden Unterricht zur gleichen Zeit zwei, drei oder auch vier Lehrer/innen beteiligt sind. Das bedeutet nicht sofort eine Erhöhung der Lehrerstunden pro Klasse, sondern jeder Lehrer setzt einen Teil seiner Zeit, die er im Stundenplan für die jeweilige Klasse so oder so hat, ein für die gemeinsame (fächerübergreifende) Lösung von Aufgaben oder Projekten. Das setzt natürlich eine Teamarbeit unter den Lehrern voraus, für die sie bisher nicht ausgebildet wurden. Allerdings fordert die Gesellschaft auf der anderen Seite von ihnen zunehmend lauter, dass sie den Schülern die Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Sozial- und Medienkompetenz beibringen sollen.



Tab. 2 A Warum ist der Einsatz von IKT im Unterricht notwendig und sinnvoll ? *)
Gesellschaftliche Notwendigkeit Schulpraktische und lernpsychologische Gründe



Zu den bereits in Tabelle 1 A genannten Schlüsselqualifikationen kommt seit Mitte der 90er Jahre des 20. Jh. noch die Medien-kompetenz, insbesondere die der Internet- nutzung hinzu.

Insbesondere drei Eigenschaften des Internets nehmen in unserer Gesellschaft eine wachsende Bedeutung ein und können deswegen im Unterricht nicht ignoriert werden.
  • Das Internet ist eine gewaltige globale Informationsquelle.
  • Das Internet entwickelt sich zu einem ebenso weltweiten Kommunikations- medium neben Telefon und Fernsehen.
  • Das Internet ist ein leicht und ökonomisch zugänglicher Publikationsort neben den Printmedien.


  • Die Informationsbeschaffung ist durch das Internet für Schüler und Lehrer z.T. sehr erleichtert.
  • Die Motivation und Aktivität der Schüler bei der Lösung von Aufgaben mit Hilfe von IKT liegt erheblich höher als im Frontalunterricht.
  • Selbst gesuchte und verarbeitete Informationen bleiben länger haften.
  • Die Präsentation eigener Arbeiten auf dem Internet zwingt zu konzentriertem Arbeiten und motiviert in der Regel zusätzlich.
*) Weitere Informationen zum Thema: "Verschiedene Aspekte der Internetnutzung im Schulunterricht - Offener - und Fernunterricht" findet man unter http://www.eduvinet.de/eduvinet/de015.htm





Abb. 2 B Fächerübergreifender Unterricht
Fig. 2 B Cross curricula teaching and learning

Unterrichtsorganisation/organisation of lessons





III Was hat da EDUVINET Projekt geleistet, um die Lage zu verbessern ?

Als eine relativ kleine Gruppe von nur drei Personen - ein Lehrer für Wirtschaft, einer für Geschichte, Politik, Geographie und ein Fachmann für Datennetzwerke - 1995 daran ging, einen Antrag für ein SOKRATES ODL Pilotprojekt zu formulieren, war das wahrlich ein Pilotunternehmen, denn es gab seinerzeit in Deutschland wenig Erfahrungen mit der Internetnutzung in Schulklassen und überhaupt keine mit fächerübergreifendem Unterricht in Kombination von IKT.

Zunächst mussten wir versuchen, dass die eigenen Projektideen auch den Zielen des SOKRATES ODL Programms entsprachen. Wie aus der Tabelle 3 A hervorgeht, ist uns das weitgehend gelungen, obwohl man 1995/96 in Brüssel wohl eher an die Angebote von Fernuniversitäten dachte und bei dem Wort Fernlehre weniger an den Bildungsbetrieb ganz normaler Schulen in der Sekundarstufe II.

Die organisatorische Umsetzung der Projektidee gestaltete sich zwischen 1996 und 1998 z.T. sehr schwierig (siehe Abb. 3 B). Zunächst folgten wir der sogenannten top down Methode, d.h. die Projektpartner formulierten am runden Tisch drei Themenbereiche, zu denen auf europäischer Ebene Unterrichtsmaterialien erarbeitet werden sollten:

Die Materialien sollten als Grundstock für Lehrerdiskussionen und Schülerarbeiten in den Mitgliedsländern der EU dienen.

Die drei Themenbereiche orientierten sich am Interesse der EU und an dem von Lehrern, die weit über die Möglichkeiten ihrer nationalen Curricula hinausdachten. Das bedeutete einerseits eine gewisse Anlehnung an Wissenschaftler von Universitäten und Praktiker aus der Wirtschaft, auf der anderen Seite erwiesen sich aber sowohl die Inhalte als auch teilweise der Sprachstil nur für sehr gute Schüler verständlich. Außerdem kamen die oben genannten Themen in den damaligen Schulcurricula nur sehr partiell vor.

Das liegt z.T. auch daran, dass es in den allgemeinbildenden Fächern prinzipiell viel schwieriger als in den Naturwissenschaften ist, sich auf Themen zu einigen, die für viele Mitgliedsländer gleich wichtig sind. Wenn man nach langen Diskussionen dann doch einige gefunden hat, bleibt immer noch das Problem der Übersetzungen in die Sprachen der Mitgliedsländer. Entweder fehlt das Geld dafür oder es gibt nicht genug bilinguische Kollegen unter den Projektpartnern, die in der Lage sind, Materialien zu übersetzen.

Weit über 1000 Internetseiten hat das EDUVINET Team innerhalb von zwei Jahren publiziert. Aber wie viele davon im konkreten Unterricht einzelner Mitgliedsländer benutzt werden, ist schwer festzustellen. Selbst wenn der EDUVINET Service 300 bis 400 mal pro Tag besucht wird, entscheidet häufig die Sprache der angebotenen Materialien oder die der Besucher über die Nutzung der Seiten.


Tab. 3 A Europäische Bildungsziele im SOKRATES Programm (Auswahl)

Allgemeine Ziele (1995-1999)
  • Entwicklung der europäischen Dimension im Unterricht, Festigung des Gedankens der Unionsbürgerschaft.
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen aller Stufen zur besseren Nutzung des intellektuellen und pädagogischen Potentials.
  • Förderung der Sprachkenntnisse in der europäischen Union.
  • Förderung der Beziehung zwischen Schülern auf der Ebene der Europäischen Union bei gleichzeitiger Förderung der europäischen Dimension im Rahmen des Unterrichts.
Ziele des offenen Unterrichts und der Fernlehre (ODL), 1995

  • Einbau des Fernunterrichts in die nationalen Bildungssysteme.
  • Einsatz neuerer Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im herkömmlichen Unterricht.
  • Erleichterung des Zugangs zu ver- öffentlichten Texten und anderen Unterrichtsmaterialien.

Ziele des EDUVINET Projekts (1996-1998)

  • Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien zur besonderen Entwicklung einer europäischen Dimension im Unterricht.















  • Förderung der Kenntnisse über die Einsatz- möglichkeiten der IKT bei Lehrern in europäischen Schulen.
  • Bereitstellung eines Internetdienstes für europarelevante Unterrichtsmaterialien und zum Austausch von Arbeits- ergebnissen, Kommentaren und Anregungen zu didaktisch-methodischen Themen.












Tab. 4 A Entwicklung des EDUVINET Service seit 1998

Erweiterung des Angebots von Unterrichtsmaterialien
  • Einzelne Autoren haben - angeregt durch das EDUVINET Projekt - seither eigene Unterrichtsmaterialien auf dem Internet publiziert, so dass das Angebot des EDUVINET Service über die ursprünglich geplanten Inhalte weit hinaus gewachsen ist.
  • Seit 1999 werden auch die Ergebnisse eines LEONARDO Projekts über den EDUVINET Service zugänglich gemacht und weiter verbreitet.

Publikation der didaktisch-methodischen Erfahrungen

  • Für Lehrer/innen, die sich zum ersten Mal an den internetunterstützten Unterricht heranwagen, bietet der EDUVINET Service wichtige Hinweise über Vor- und Nachteile dieser neuen Methode.
  • Auch die Erfahrungsberichte über Teilaspekte des fächer- und grenz- überschreitenden Unterrichts sind für Theoretiker wie Praktiker zu einer Fund- grube für eigene Versuche geworden.

Stärkung der kommunikativen Kompetenz bei den Schülern, auch über nationale Grenzen hinweg

  • Das EDUTALK Diskussionsforum wurde zu Beginn des Jahres 2000 neu gestaltet, wobei Erfahrungen mit einem vorausgegangenen genutzt werden konnten.
  • Das hier vorhandene Entwicklungspotential soll weiter ausgebaut werden.




Publikation von Schülerarbeiten

  • Seit drei Jahren verfolgen ehemalige Mit- arbeiter aus dem EDUVINET Projekt, aber auch neu hinzugekommene Kollegen/innen, die sogenannte bottom up-Methode, d.h., man orientiert sich inhaltlich in erster Linie an dem, was Schüler/innen in einer bestimmten Zeit schaffen können.
  • Die Ergebnisse solcher Arbeiten werden dann im Internet publiziert.









IV Informations- und Kommunikationstechnologie im Dienste nationaler Curricula

Nach Ende des EDUVINET Projekts im August 1998 zeichnen sich zwei verschiedene Entwicklungen ab, die z.T. auch ihre Spuren im EDUVINET Service (http://www.eduvinet.de) hinterlassen haben (siehe auch Tab. 4 A ).

Getragen von dem persönlichen Engagement einiger Kollegen aus dem Bereich der Naturwissenschaften erfuhr die Nutzung der IKT einen schnellen Aufschwung, was sich auch statistisch in den Benutzerzahlen des EDUVINET Service ablesen lässt.

Dafür gibt es zwei Gründe:

Da die Materialien (mit einer Ausnahme) nur in Deutsch angeboten werden, bleiben sie für alle, die kein Deutsch verstehen, unverständlich.

Hier könnte die EU Kommission mit relativ wenig Geld elektronische Handbücher verbreiten helfen und damit auch einen Beitrag leisten zur Vergleichbarkeit von Schülerleistungen in verschiedenen Mitgliedsländern der EU.




V Informations- und Kommunikationstechnologie im Dienste der Transnationalität


Wie in Tabelle 5 A dargelegt, ist ein Unterricht, der die nationalen Grenzen überschreitet, nicht nur wünschenswert, sondern durch die IKT auch eine realisierbare neue Dimension im Unterricht geworden.

Der in Kapitel II und Abb. 2 B beschriebene fächerübergreifende Gruppen- oder Projektunterricht wird durch eine inter- oder transnationale Komponente erweitert. Wichtig ist dabei, dass sich die beteiligten Lehrer vorher auf gemeinsame Themen geeinigt haben. Solche Themen findet man in mehreren Sprachen unter:

http://www.eduvinet.de/eduvinet/inunt.htm

Um optimale Ergebnisse zu erreichen, sind aber darüber hinaus noch viele weitere Details zu klären, und je genauer das geschieht, umso vergleichbarer werden die Arbeiten der Schüler.



Tab. 5 A Transnationalität - Warum ist grenzüberschreitender Unterricht sinnvoll und notwendig ?


Politische Gründe:
  • Jugendliche in den Mitgliedsländern der EU müssen besser auf ein friedliches Zusammenleben vorbereitet werden, bei dem Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Nationalismus keinen Platz haben dürfen.
  • Besondere Bedingungen und Verhaltensweisen in den einzelnen Ländern muss man verstehen lernen und auch als Bereicherung empfinden.
  • Eine europäische Öffentlichkeit ist zu schaffen durch die gemeinsame Bearbeitung von Themen oder Problemen, die mehr oder weniger das Leben aller Bürger der EU betreffen. Die Teilnahme an einer solchen Öffentlichkeit ist die beste Voraussetzung für eine zu entwickelnde europäische Identität.

Wirtschaftliche Gründe:

  • Die wirtschaftlichen Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen den europäischen Staaten nehmen ständig zu.
  • Eine erweiterte Kenntnis über diese Beziehungen ist häufig eine Voraussetzung für beruflichen Erfolg und Mobilität.
  • Nationale Alleingänge in der Wirtschaft sind immer weniger möglich, besonders nicht bei einer gemeinsamen Währung.
  • Europäische und globale Zusammenhänge gewinnen zunehmend Bedeutung für unsere Lebensbedingungen.


Lernpsychologische Gründe:

  • Persönliche Berichte, Fragen oder Kommentare von Schülern aus anderen Mitgliedsländern berühren viel emotionaler als andere Informationsquellen.
  • Die Diskussion unter Gleichaltrigen ist manchmal spontaner und offener als mit Lehrern.
  • Die Bearbeitung gleicher Themen über Grenzen hinweg führt zu ernsthafter Beschäftigung mit der Sache und zu emotionaler Solidarität.
  • Die Notwendigkeit in einer anderen Sprache zu lesen oder gar zu schreiben, fördert die Motivation zur Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse und darüber hinaus die Kommunikationsfähigkeit.





Abb. 5 B Fächer- und grenzüberschreitender Unterricht mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK)

Fig. 5 B Cross curricula and cross border education by using information and communication technology (ICT)





Sicher ist es von Vorteil, wenn die Schüler, die am gleichen Thema arbeiten, so früh wie möglich Kontakt miteinander aufnehmen, um Fragen zu stellen, Informationen auszutauschen und sich gegenseitig zu beraten. Erste Versuche dieser Art findet man auf dem EDUTALK Diskussionsforum:

http://www.eduvinet.de/eduvinet/edutalk.htm

Bei der inhaltlichen Arbeit werden die Schüler/innen mindestens von einem Fachlehrer/in unterstützt, dabei bringt dieser oder diese nicht nur seine/ihre Fachkenntnis in die gemeinsame Arbeit ein, sondern auch die den beteiligten Fächern zur Verfügung stehende Unterrichtszeit - sofern im Stundenplan noch keine eigene Zeit für den fächerübergreifenden Unterricht eingerichtet ist.

Abb. 5 B zeigt die Situation, wie sie im Frühjahr 2000 bestand. So mussten in Frankreich, Polen, Spanien und Ungarn je ein Lehrer/in mit den Problemen des fächer- und grenzüberschreitenden Unterrichts fertig werden, während in Deutschland z.T. auch Kolleginnen aus den Fremdsprachen mithalfen und ein Kollege des Informatikunterrichts mit zwei zusätzlichen Wochenstunden die Arbeitszeit eines Teils seiner Schüler erweiterte. Dabei sind Internetseiten entstanden, die man als Deutsch- oder Geschichtslehrer allein nicht leisten kann.

Beispiele solcher Schülerarbeiten findet man unter den entsprechenden Kapiteln der EDUVINET homepage:
http://www.eduvinet.de (s. Abb. 4 B)

z.B. unter Society
- Living conditions of young people in the European Union
http://www.eduvinet.de/eduvinet/geselle.htm

unter: Politics
- Thoughts of students about Europe
http://www.eduvinet.de/eduvinet/politen.htm

unter: Economy
- Thoughts of students about different aspects of tourism
http://www.eduvinet.de/eduvinet/wirten.htm
(hier kann man auch einige spanische Beiträge finden)

Eine breite Realisierung sowohl der didaktischen Ziele als auch der methodischen Verfahren des fächer- und grenzüberschreitenden Unterrichts liegt noch in der Zukunft. Wenn man aber von dem Sinn dieser Ziele überzeugt ist, muss man anfangen, erste Erfahrungen zu sammeln.

 









• • Copyright © IWB e.V. 1996-2000 Webmaster: ohlendorf@eduvinet.de • •
• • 800 x 600 recommended
• •




|Introduction & Sitemap| |EDUVINET Didactically & Methodically|  
|Full Text Teaching Materials| |EDUTALK Discussion Forum| |Link Collection|
|EDUVINET Authors| |Add your URL & Materials| |EDUVINET Logos|
|Mailinglist| |Guestbook| |Search & Search Engines| |Homepage|