EDUVINET HOME Einige britische Anmerkungen zur Entwicklung einer
gemeinsamen europäischen Gesellschaft


English translation, French translation, Spanish translation




By Mike Dickson of Park Lane College, Leeds, UNITED KINGDOM, 1997

Contribution to the EDUVINET "European Identity" subject

(German translation of the English original by Axel Knoche, Justus-Liebig-Schule Waldshut, GERMANY), 1998









1. Some British contributions to the development of a common European civilisation

Alle 15 Nationen der europäischen Union fühlen sich der demokratischen Regierungsform, dem Wirtschaftsliberalismus und den Werten verpflichtet, die ihnen zu Grunde liegen. Jede Nation erreichte diesen Zustand auf eigene Weise und als ein Ergebnis ihrer spezifischen Geschichte und Entwicklung.

Großbritannien leistet durch seine besondere Geschichte gestern wie heute seinen Beitrag zu einem freien, demokratischen und kapitalistischen Westeuropa im wesentlichen durch die Entwicklung

Eng verbunden damit sind




* * * * *




Der Hauptunterschied zwischen den Briten oder vielleicht besser den Engländern und ihren Nachbarn auf dem Festland sind 20 Meilen Wasser der Ärmelkanal.

Aufgrund dieses geographischen" Unfalls", der Großbritannien zu einer Insel vor dem europäischen Festland gemacht hat, glauben viele Europäer auf dem Kontinent, daß die Engländer engstirnig seien. Das entspricht nicht der Wahrheit. Der englische Kanal dient als sehr wirkungsvoller Graben, so daß die letzte erfolgreiche Invasion über 900 Jahre zurückliegt. Aber der Kanal ist keine Barriere für kulturelle Einflüsse aus anderen Kulturen mit dem Ergebnis, daß die englische Kultur die zusammengewürfelteste Kultur weltweit ist.

Die englische Sprache zum Beispiel enthält eine ungeheure Anzahl von Wörtern, die anderen Sprachen entliehen sind Ausdrücke, die Engländer ohne jede Scheu verwenden. In Frankreich dagegen gibt es die Academie Francaise, deren Aufgabe es ist, die Reinheit der französischen Sprache vor äußeren Einflüssen zu bewahren, hauptsächlich vor angelsächsischen Einflüssen wie " weekend" oder "supermarche". Wer ist da engstirniger, die Engländer oder die Franzosen?

Eine neuere Meinungsumfrage zeigt, daß das beliebteste Gericht zur Zeit nicht Roastbeef oder Fish und Chips ist, sondern Curry ein Gericht aus dem indischen Subkontinent.

Soviel zu britischer Engstirnigkeit.

Aber der Kanal diese physische Barriere zwischen Großbritannien und dem europäischen Kontinent erlaubt englischen Institutionen auch , sich in einzigartiger Weise zu entwickeln.

Als Charles Darwin den Südatlantik bereiste und die Evolutionstheorie entwickelte, die er später in " The Origin of Species" veröffentlichte, stellte er fest, daß Vogelarten wie Finke sich unterschiedlich entwickelten als Reaktion auf ihre Umwelt, wenn die Entfernungen zwischen den Inseln, die sie bewohnten, eine Mischung und Kreuzung verhinderten.

In gleicher Weise bedeutet die Tatsache, daß England seit 1066 keine fremde Kultur aufgezwungen wurde, daß sich englische Institutionen und die Art, Dinge zu tun fast 1000 Jahre lang entwickelt haben ohne äußere Einmischung. Anders als das Rechtssystem des Kontinents, was auf römischem Recht basiert, hat sich beispielsweise ein Gewohnheitsrecht entwickelt, das auf erworbenen Rechten, Präzedenzfällen, Gewohnheit und Rechtspraxis beruht und die Rechtsbestimmungen ergänzt.

Eine negative Auswirkung dieser getrennten Entwicklung und die ständige Furcht vor einer Invasion durch die Kontinentalmächte ist, daß die Engländer dazu tendieren, sich durch die subjektiv empfundenen Unterschiede von den europäischen Nachbarn auf dem Festland zu definieren. So bestanden die Engländer, obwohl sie nie sehr religiös waren, beispielsweise auf einem starken Protestantismus seit der Zeit Elisabeth I. im 16. Jahrhundert bis zum Ende der napoleonischen Kriege 1815, nach denen Religion aufhörte, lebensbestimmend zu sein. Dieser Protestantismus war Grundbestandteil der nationalen Identität zu einer Zeit, in der die Hauptrivalen Großbritanniens auf dem Festland, erst Spanien und dann Frankreich, in gleicher Weise auf ihrem katholischen Glauben bestanden.

Selbst heute noch, nach Jahrhunderten gemeinsamen Engagements mit Kontinentaleuropa sehen sie sich als etwas anderes als die Zentraleuropäer und wollen diese Art von Unterschied erhalten. Das ist der Grund für die Schwierigkeit der britischen Konservativen mit Europa, deren Europaskeptiker nichts mit einer einzigen europäischen Währung oder weiterer europäischer Integration zu tun haben wollen.

Aber die Briten sind ein Teil Europas, ob es manche von ihnen wollen oder nicht, und in den folgenden Kapiteln möchte ich die Art und Weise darstellen, in der die "Insulaner" einen Beitrag zur westeuropäischen Zivilisation, die wir heute genießen, geleistet haben.

Anders - schon möglich, engstirnig niemals.




2. Konsequenzen für die englische Bevölkerung aus dem Bürgerkrieg (1642-48)

Bis 1066 gab es in England keine erfolgreiche Invasion. Aber Mitte des 17. Jahrhunderts erlebt England den Bürgerkrieg, auch bekannt als die englische Revolution.

Der Krieg endete mit der Niederlage und Exekution Charles I. und der Errichtung einer Republik unter Oliver Cromwell 1649-50.

Die englische Revolution war ein entscheidendes Ereignis für die englische Politik, Religion und die englische Gesellschaft und wie ein Stein, der in einen ruhigen See geworfen wird, verbreitete sie politische und soziale Ideen in Europa und den USA, die heute noch wirksam sind (es ist auch heute noch möglich, kleine Gruppen von extrem links orientierten Radikalen in der englischsprachigen Welt zu finden, die sich "Digger" und "Leveller" nach ihren Originalen aus dem 17. Jahrhundert nennen und die wie damals Gleichheit leben und predigen).

Aber die Herrschaft Oliver Cromwells, die dem Bürgerkrieg folgte, war im Wesentlichen konservativ und als Cromwell starb und die Monarchie unter Charles II. wiedererrichtet wurde, zogen die meisten Engländer die echte Monarchie einem selbsternannten Königtum wir dem Cromwells vor.

Aber man konnte die Uhr nicht auf die Zeit vor 1642 zurückstellen und so nahmen sowohl die wiedererrichtete Monarchie als auch die Bevölkerung die Lektion aus der schrecklichen Erfahrung des Bürgerkrieges an. Drei Charakteristika englischer Kultur prägten das nationale Bewußtsein jener Zeit:



Antimilitarismus

Der Bürgerkrieg und seine Nachwirkungen erzeugten ein Grauen vor stehenden Heeren und eine starke Ablehnung militärischen Gehabes. Armeen wurden am Ende von Kriegen rasch demobilisiert mit der Konsequenz, daß sich die Briten gewöhnlich für den nächsten Krieg schlecht vorbereitet fanden. In erster Linie Rechtsmittel, nicht militärische Stärke, sind gegen Bürgerunruhen von Seiten des Staates eingesetzt worden. Es gibt keine ausgesprochene Offizierskaste - alle britischen Soldaten sind Bürger in Uniform. Es gibt kein militärisches Gehabe in der britischen Armee.

Der zivile und der militärische Bereich sind immer völlig getrennt worden. Die bewaffnete Macht schwört ihren Treueeid auf die Königin, die über der Politik steht. Seit Oliver Cromwell ist es keiner militärischen Persönlichkeit möglich gewesen, soviel Macht zu erlangen, daß sie den Staat hätte bedrohen können.

Die Siegesparade am Ende des Falklandkrieges 1982 war nicht allgemein populär und wurde von vielen als zu triumphal empfunden. Der Erzbischof von Canterbury und Vorsitzende der Englischen Staatskirche hielt eine Versöhnungspredigt, die Margret Thatcher, der Premierministerin, deren politische Karriere durch den Sieg der Streitkräfte im Südatlantik gerettet worden war, nicht paßte.



Ablehnung von Übereifer

Eine Aversion gegenüber dem, was wir heute im 20. Jahrhundert Fanatismus oder Extremismus nennen würden, war eine Reaktion auf den politischen und religiösen Eifer des Bürgerkriegs. Dies Gefühl war besonders deutlich im 18. Jahrhundert und war im Einklang mit dem Neoklassizismus dieser Epoche. Danach wurde diese Ablehnung unbewußt Teil des nationalen Bewußtseins. Breite Parteinahme für ideologische Fragen und Unterstützung von Ideologien ist nie eine ernsthafte Bedrohung für den britischen Staat gewesen. Anfängliche Unterstützung der französischen Revolution erstarb mit den Exzessen der Terrorherrschaft. Weder Kommunismus noch Faschismus mobilisierte die Bevölkerung in ausreichendem Maße, um eine Revolution heraufzubeschwören. Natürlich organisieren sich Briten und demonstrieren, jedoch nur , um spezielle Interessen zu verfolgen oder aufgrund besonderer Probleme oder Vorfälle und nicht aufgrund ideologischer Ursachen. Demonstrationen sind fast immer friedlich, es sei denn, sie werden von kleinen bedeutungslosen extremistischen Gruppen unterwandert, und es gibt keine Sondereinsatzkräfte.

Den größten Teil dieses Jahrhunderts waren konservative Regierungen an der Macht, hauptsächlich deswegen, weil die Bevölkerung sie als Partei der Gemäßigten oder als eine Partei mit gesundem Menschenverstand angesehen hat, als Gegensatz zum ideologischeren Ansatz ihrer Hauptgegner, der bei Wahlen weniger erfolgreichen Labour Party. (Margret Thatcher war eine Ausnahme, da sie eine für britische Verhältnisse sehr ideologisch geprägte Premierministerin war. Mit John Major ist die alte Tradition wieder eingeführt worden. Tony Blair ist der am weitesten von der Ideologie distanzierte Führer der Labour Party in ihrer gesamten Geschichte.).

Die Briten bewältigen Ideologie ausnahmslos dadurch, daß sie über sie lachen. Adolf Hitler Karikaturen sind immer noch klassische Lachnummern. Politiker beider Extreme werden mit großem Mißtrauen beäugt und gewinnen sehr wenige Wähler für sich. Sich als rechter Politiker in den Union Jack einzuhüllen bedeutet, sich der Lächerlichkeit preiszugeben. Bei Wählern findet der Wahlkampf der großen Parteien in Großbritannien gewöhnlich um die politische Mitte statt.

Sehr zu recht werden die Briten als eine Nation betrachtet, die Theoretischem und Intellektuellem großes Mißtrauen entgegenbringt.



Toleranz und Integration vieler Interessengruppen

Zumindest sei Elisabeth I. im 16. Jahrhundert haben die besten englischen Herrscher den Staat in Zeiten religiöser, politischer und sozialer Unruhen dadurch verteidigt, daß sie möglichst viele Interessen und Individuen in staatliche Entscheidungsprozesse integrierten. Das stärkte die politische Mitte auf Kosten der Extreme, die dadurch eher zu einem Randproblem als zu einer echten Bedrohung wurden.

Der Versuch Charles I., königliche Privilegien wieder einzuführen und den Katholizismus wieder zu etablieren, hat die Tradition durchbrochen und zum Bürgerkrieg geführt. Als Folge daraus lernte jeder seine Lektion ausgenommen James II., wie ich im nächsten Kapitel darlegen werde.

Dies Prinzip diente auch zur Beilegung der religiösen Probleme Ende des 17. Jahrhunderts, als katholische und nonkonformistische Minderheiten trotz protestantischer Dominanz soweit es die öffentliche Meinung erlaubte tolerierte wurden. Der selbe Ansatz herrschte im 19. Jahrhundert vor, als die herrschenden Klassen allmählich Forderungen nach demokratischen Reformen entgegenkamen, da es ihnen zunehmend unmöglich war, den lautstarken Forderungen der neuen Arbeiterklasse sowie der Mittelschicht nach Wahlrecht zu überhören (siehe nächstes Kapitel).

Diese Tradition ist auch heute im öffentlichen Leben Großbritanniens lebendig. Bis heute lehnen die Briten Verhältniswahlrecht ab, weil sie fürchten, daß dies extremen Minderheiten zu viel Macht gibt. Das Mehrheitswahlsystem bedeutet, daß eine politische Partei, um Macht zu gewinnen, eine allumfassende Koalition sein muß, damit sie genügend Wähler für sich mobilisiert, um die Wahlen zu gewinnen. Deshalb umfaßt die konservative Partei sowohl Abgeordnete, die leidenschaftlich an eine einheitliche europäische Währung und eine weitergehende politische und wirtschaftliche Integration glauben, wie andere, die, wenn es ihnen möglich wäre, Großbritannien vollkommen aus der Europäischen Union herausziehen würden.

Die selbe Tradition funktioniert auch in nicht-politischen Institutionen. Die Englische Staatskirche ist immer tolerant genug gewesen ¸um eine Bandbreite von Ansichten über religiöse Probleme zuzulassen. Heute scheinen Priester, die an Gott glauben, freundschaftlich mit jenen zusammenzuleben, die nicht an Gott glauben, und weibliche Priester zusammenzuleben mit solchen, für die diese Vorstellung ein Greuel ist.

Dies ist der Grund dafür, daß die Briten in der allgemeinen Wahrnehmung als scheinheilig angesehen werden. Die Briten haben aus ihrer Geschichtserfahrung gelernt, daß das Leben nicht aus schwarz oder weiß, sondern aus unzähligen Grautönen besteht. Keine Partei hat die Wahrheit für sich gepachtet und jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Die Tatsache, daß wir auf einer winzigen Insel wohnen, macht es notwendig, aufeinander Rücksicht zu nehmen und Kompromisse einzugehen. Scheinheiligkeit, wenn man so will, jedoch bei weitem besser als die Alternative dazu.




3. Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Großbritannien

Der Beginn dieses revolutionären Prozesses wird gemeinhin auf 1688 gelegt, als der letzte katholische König von England das Land verließ , nachdem er versucht hatte, gewisse Privilegien der Monarchie wieder zu etablieren, über deren Ausübung man sich 40 Jahre vorher im Bürgerkrieg gestritten hatte und welche zur Niederlage und Exekution von Charles I. geführt hatten.

Der Bürgerkrieg war vom Parlament, insbesondere dem House of Commons gewonnen worden, das die aufstrebende protestantische Mittelschicht und ihre Verbündeten aus der Oberschicht im House of Lords repräsentierte. Die Commons wachten neidisch über ihre Machtbefugnisse und Privilegien, die sie nach und nach erlangt hatten. Sie betrachteten den Versuch Charles I., diese Macht zurückzuerlangen, als reaktionär und bedrohlich für ihre Position und sah in ihm den Versuch, die Vorherrschaft der protestantischen Staatskirche von England zu unterminieren.

James II. wurde ersetzt durch die holländischen Protestanten William und Mary, denen von Seiten der herrschenden Schicht in England der Königsthron angetragen wurde. Diesen Ereignissen folgte der Act of Settlement, der besagt, daß von nun an alle Monarchen protestantisch zu sein hätten, und die Bill of Rights, die den Bürgern verfassungsmäßig gewisse Rechte garantierte, die, so meinte man, durch die willkürliche Ausübung monarchischer Macht gefährdet werden könnten..

Die zwei zentralen Prinzipien, die zu jener Zeit festgelegt wurden, waren erstens das des Rechtsstaates, das die Macht des Monarchen, als Tyrann zu herrschen, begrenzte, so daß das französische System des "lettres de cachet" in England nicht möglich war, weil die Habeas Corpus Akte willkürliche Verhaftung und Inhaftierung verhinderte. Das zweite Prinzip war, daß der König im Parlament souverän ist, was bedeutet, daß der Monarch nur mit Zustimmung beider Häuser, dem House of Commons und dem House of Lords, handlungsfähig ist. Die beiden Häuser, die die herrschenden Klassen Englands repräsentierten, bildeten so ein Gegengewicht zur Macht des Monarchen.

Dieses zweite Prinzip wurde die Grundlage der Entwicklung des Systems parlamentarischer Demokratie in Großbritannien und bis zum heutigen Tag beginnen alle Gesetze des Parlaments mit der Formel:

"Es sei in Kraft gesetzt durch Ihre Majestät die Queen durch und in Übereinstimmung mit dem hohen Hause der Lords und den Commons, die hier im Parlament versammelt sind und durch die Autorität derselben wie folgt..."

Im 18. Jahrhundert fand die Entwicklung der wesentlichen Institutionen einer aufkeimenden parlamentarischen Demokratie statt sowie die Entwicklung der Beziehungen dieser Institutionen untereinander, zum Beispiel:

Natürlich war das System nicht demokratisch. Regieren war ein Spiel, das allein von den herrschenden Klassen betrieben wurde, einer kleinen Anzahl von Großgrundbesitzern, reichen Kaufleuten und ihrem Anhang, denjenigen, die meinten, daß nur sie allein aufgrund der Tugend ihres Reichtums in ihrer Macht ein wahres Interesse an England hätten. Aber es funktionierte: die Ausübung willkürlicher Macht wurde begrenzt, der Rechtsstaat herrschte vor, jeder hatte seine Freiheit und jeder konnte eine faire Gerichtsverhandlung bekommen. Das System schaffte Frieden, Ordnung, geringe Steuerlast (zumindest in Friedenszeiten) und kontinuierliches Wirtschaftswachstum in allen Bereichen der Gesellschaft.

Diese Herrschaftsform hatte seinen Staatsphilosophen: John Locke (1632-1704) erklärte, daß die englische Verfassung auf drei Pfeilern erbaut sei, dem Rechts jedes Untertanen auf Leben, Freiheit und Eigentum. Dies evozierte sonderbare Konsequenzen: im 18. Jahrhundert war eine Frau effektiv das Eigentum ihres Mannes und dieser hatte deshalb das Recht, sie zu schlagen, wenn er wollte, solange gemäß einer berühmten Rechtsprechung dieser Zeit der Stock, den er benutzte, nicht dicker als ein Männerdaumen war (das ist der Ursprung des Ausspruchs "Herrschaft des Daumens"). Aber sie konnte nicht willkürlich ihrer Freiheit beraubt werden, und wenn ihr Ehemann sie zu Tode prügelte, mußte er dafür in jedem Fall hängen.

Der Drang nach Reform des engen, begrenzten, korrupten und sehr unrepräsentativen Wahlsystems begann Ende des 18. Jahrhunderts zuzunehmen unter dem Einfluß demokratischer Ideen aus Amerika, Frankreich und seitens einer neuen Mittelklasse, die entstand bei wachsender Bevölkerung, Wirtschaftswachstum und Industrialisierung.

Aber die Bemühung, das Wahlrecht zu reformieren, wurde von der herrschenden Elite vehement bekämpft und erst 1832 wurde das Prinzip (der drei Säulen Anmerkung des Übersetzers) mit dem Great Reform Gesetz eingeführt. Trotz seines Namens erweiterte diese Maßnahme das Wahlrecht nur geringfügig und die kleine Zahl von Wählern sah sich genauso Bestechung, Korruption und Manipulation seitens mächtiger Interessengruppen ausgesetzt wie eh und je, zumal geheimes Wahlrecht noch in weiter Ferne lag.

Aber der Damm war gebrochen. Durch nicht zu verhinderndes Drängen zunächst seitens der aufstrebenden Mittelschicht und später seitens der Industriearbeiterschaft wurde das Wahlrecht weiter ausgedehnt, 1867, 1884 und 1918. 1928 schließlich bekamen alle Männer und Frauen über 21 Wahlrecht, was dann schon geheimes Wahlrecht war.

Das Regierungssystem, das 1688-99 errichtet worden war, hatte sich 150 Jahre lang undemokratisch weiterentwickelt gemäß den Zielen der herrschenden Schichten. Für sie paradox war der Ausgleich der Gewalten in der Verfassung, der dazu gedacht war, die Interessen und Freiheit der herrschenden Schichten zu schützen, genau das Instrumentarium, das in den folgenden 90 Jahren dazu führte, daß die herrschenden Schichten die Kontrolle verloren und sie abgaben an die demokratisch gewählten Vertreter des Volkes. Die Regierungsinstitutionen, die sie übernahmen, waren jene, die sich im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert unter völlig anderen Bedingungen entwickelt hatten.




4. Adam Smith und der "Reichtum der Nationen"

Im Jahre 1776 legte Adam Smith (1723-1790) mit der Veröffentlichung seines Buches "Der Reichtum der Nationen" den Grundstein für die modernen Wirtschaftswissenschaften. Er kann als der Vater des modernen liberalen Kapitalismus angesehen werden.

Er legte die theoretische Basis für den Wirtschaftsliberalismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert, der mit der allmählichen Verbreitung der Doktrin des freien Warenverkehrs die Ursache war für ein kontinuierliches und nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der westlichen Welt, zumindest bis zur Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren, die einen grundsätzlich anderen Ansatz zur klassischen Wirtschaftsform heraufbeschwor.

Adam Smiths Ausgangspunkt war die Überzeugung, daß der Merkantilismus des 18. Jahrhunderts mit seinem Protektionismus, seinen Privilegien und seiner staatlichen Regulierung ein Hindernis war für Wirtschaftswachstum und die Verbreitung allgemeinen Wohlstandes innerhalb der Bevölkerung. Vielmehr war er der Meinung, daß das individuelle Eigeninteresse, nur gelenkt von der "unsichtbaren Hand" eines ungehinderten freien Marktes sowohl zu privatem Profit, wie auch Gemeinwohl und sozialer Harmonie führen würde, indem es auf natürlichste Weise nationalen Reichtum produziert. Seine Theorie der Arbeitsteilung Spezialisierung war, so glaubt er, der Schlüssel zu Wirtschaftswachstum. Staatliche Intervention in die freie Marktwirtschaft könne nur schaden, nicht aber fördern.

Smiths Berechnungen waren umfassend und vereinheitlicht, obwohl seine Ideen nicht notwendigerweise neu waren. Seine Analyse dessen, was seiner Meinung nach die ökonomischen Fehler seiner Zeit waren und seine Synthese vieler wirtschaftlicher Argumente, die damals zirkulierten, machten die Wirtschaft verständlich für die damaligen Meinungsmacher und politischen Entscheidungsträger und eröffneten das Zeitalter der klassischen Wirtschaftstheorie. In der Tat legte er die Tagesordnung für die nächsten 75 Jahre fest und Wirtschaftswissenschaftler wie Malthus , Ricardo und John Stuart Mill wurden von ihm dazu inspiriert, wirtschaftliches Denken einen Schritt weiter zu tragen. Sie bezogen sich auf Fragen, die er gestellt, aber nicht weiter verfolgt hatte, wie zum Beispiel

Smith schrieb, als die industrielle Revolution gerade mal begonnen hatte und aus der wirtschaftlichen Welt von Kleinunternehmern, Künstlern und Ladenbesitzern heraus. Er würde das Großbritannien des Jahres 1850 nicht wiedererkannt haben und würde darüber verwundert gewesen sein, daß seine Ideen, die er unter ganz anderen Prämissen entwickelt hatte, sich zur unantastbaren Wirtschaftsweisheit der Zeit entwickelt hatten. Er würde sich noch mehr gewundert haben, hätte er gewußt, daß die laissez faire Wirtschaft des 19. Jahrhunderts, deren unbeabsichtigter Urahn er war, eine Reaktion in Form der sozialen und wirtschaftlichen Antithese von Marx und Engels hervorgerufen hat, die sich zur weltlichen antikapitalistischen Religion, dem Kommunismus, entwickelt hatte.

Seit dem Zusammenbruch der klassischen Wirtschaftsordnung durch den Börsenkrach 1929 und seinen Folgen wurden Keynes und der Monetarismus sowie der Kommunismus aktuell. Aber erst ab 1980 kam der radikale Smithsche Geist einer freien Marktwirtschaft wieder auf unter Thatcher, Reagan und ihren Befürwortern, obwohl dies unter Bedingungen geschah, die ihrem Urheber unvorstellbar gewesen wären.

Selbst in den zahmen 90er Jahren ist Smiths Einfluß spürbar. Wirtschaftsliberalismus und freier Handel in ihrer amerikanischen, britischen oder kontinentaleuropäischen Variante haben trotz ihrer sozialen Nachteile spürbare Vorteile für mehr Menschen gebracht als alle anderen Wirtschaftssysteme in der Geschichte dieses Planeten. Deshalb dauert die Bekämpfung von Protektionismus und das Bestreben, immer mehr Märkte den Vorteilen des freien Handels zu eröffnen an sowohl innerhalb der europäischen Union als auch weltweit.



ENDE














Background Source Texts







1.


The House of Commons:

An Elected Chamber


'Free elections are the essential basis of democracy.'
PROFESSOR A. MATHIOT: The British Political System






I REFORM OF THE ELECTORAL SYSTEM

'Democracy,' writes George Bernard Shaw in Maxims for Revolutionists, 'substitutes election by the incompetent for appointment by the corrupt few.' Maybe there is an element of truth in his cynicism, but the remedy lies in endeavouring to make the electors less incompetent, for democracy cannot be said to be fully realised in a country until all adults enjoy the right to vote. Naturally this involves giving equal voting power to persons having unequal ability to think intelligently on matters of government, unequal willingness to equip themselves for exercising their political rights, and unequal responsibilities, both functional and financial, as citizens. But it ensures universal application of a principle which is fundamental to the rights of the individual ­ the opportunity to have a voice in determining how he shall be governed ­ and eliminates the possibility of political discrimination on account of income, language, nationality, colour, creed or sex.

Yet although the principle of representation has operated in Britain for over 700 years, universal adult suffrage was instituted only some fifty years ago. Nor did Britain lag far behind other countries, for only comparatively recently has the principle come to be recognised as an essential objective. Even in Ancient Greece, which cradled the political philosophy of democracy, only the freemen had the right to vote. Similarly in England, where a civil war was fought to decide the supremacy of Parliament, nothing was done to share the fruits of victory with the people. Indeed, when Colonel Rainsborough suggested that the new Parliament of 1647 should be based on adult suffrage, he was fiercely opposed by Cromwell, who thought that a franchise not based on property would lead to the majority confiscating the possessions of the minority. Cromwell's view prevailed, and for close on another 200 years only the landed interest was directly represented in Parliament, the vote being confined to approximately 3 adults out of every 100.



REPRESENTATION AND VOTING AT THE BEGINNING OF THE NINETEENTH CENTURY

In 1830 the House of Commons consisted of 658 members, representing 40 English counties, 179 boroughs, 24 cities, the Universities of Oxford and Cambridge, 12 Welsh counties and 12 Welsh boroughs, and the Scottish and Irish constituencies.

The most stable element was the counties, for they had changed little since the Model Parliament. But by the end of the eighteenth century the counties had fallen almost completely under various



Fig. 1. Number of persons having right to vote per 100 adults.



'influences'. Sussex, for instance, provided two of eleven seats which were virtually controlled by the Duke of Newcastle. Often such seats were regarded as hereditary, and elections were rare because arrangements could be made to avoid the cost of fighting them.

It was the boroughs, however, returning two­thirds of the House of Commons, which really determined its political composition. Most of them had obtained the right to send two members to Parliament some 300 years previously, but in the meantime their size had changed considerably, in some cases almost beyond recognition. Moreover, the Industrial Revolution had resulted in a shift of population to the Midlands and north of England and in the growth of large towns, while the boroughs were concentrated in the south. Thus Cornwall, with a population in 1831 of 300,000 returned 42 members, whereas Lancashire, having 1,300,000, returned only 14. Such large towns as Manchester, Birmingham, Leeds and Sheffield, returned no MPs.

The franchise was equally out of date. In the counties, the uniform qualification established in 1430 still remained. It was simply the ownership of free land or tenement to the value of 40s. a year. Elections took place at the county court and often extended over many days. No list was prepared. Those claiming the right to vote attended in person and merely swore on oath to the effect that they were qualified. Often this qualification had been obtained by the device of carving off a small portion of land, a 'faggot', from a larger freehold. Since there was no secret ballot, electors could be intimidated or bribed by rich patrons.

The borough franchise, unlike the county, was irregular, depending largely on local custom. Some boroughs were fairly democratic. Thus, in the 'scot and lot boroughs', a liability to pay the local poor rate was accepted as the qualification to vote, while in the 'potwalloper' boroughs, all persons having a single room with a hearth in it were deemed to be able to 'boil their own pot' and so were enfranchised. The majority of boroughs, however, contained only a limited number of electors. Sometimes the franchise was enjoyed by all the hereditary freemen; in others, the 'close boroughs', it was restricted by charter to members of the municipal corporation, usually self­elected, often nonresident, and existing solely to receive bribes from a prospective MP. But the greatest anomalies occurred in the 'burgage boroughs', where the right to vote was frequently based on common law and vested by custom in the occupation or ownership of an ancient tenement or parcel of land. At both Old Sarum in Wiltshire and Midhurst in Sussex, small plots of land on which nobody resided were sufficient to return two members, while Gatton in Surrey, although turned over to parkland, enjoyed a similar right.

Two significant consequences stand out from this irrational system of franchise. First, the right to vote was severely limited. In 1831 only about 435,000 of the total population of some 20 million people could vote. The ratio of voters to population also varied from place to place. Winchester, with a population of 9,000, had 60 voters, while Scotland, with a population of 2 million, had only 3,000. Secondly, seats came under the control of powerful patrons, often great landowners, who either actually owned the 'pocket' or 'rotten, boroughs, or were in a position to bribe or intimidate the electors. These patrons could either sell the seats to the highest bidder or look to their nominees for support in Parliament when they sought office or honours. No wonder the Younger Pitt exclaimed: 'This House is not representative of the people of Great Britain; it is the representative of nominal boroughs, of ruined and exterminated towns, of noble families, of wealthy individuals, of foreign potentates.'

Nevertheless, although the House of Commons was undemocratic, it cannot be completely condemned. Democracy was not then accepted as an ideal and indeed was often regarded with suspicion as being close to mob rule; even Burke considered that Parliament should not represent the people but rather 'property and intelligence'. Some people have defended the system on the grounds that such talented young men as the Younger Pitt and Charles James Fox were able to enter Parliament from rotten boroughs. It may be fairly said that Parliament did, to a large extent, succeed in governing according to the wishes of the people. The men who sat for the extinct boroughs had defied the Pope, stood up to a despotic King, and successfully fought wars against the Dutch in the seventeenth century and the French in the eighteenth century. And, when the demand grew strong, it sanctioned its own reform.

Towards the end of the century, however, various factors were beginning to undermine the structure of Parliament. George III, by using patronage against the Whigs, had united them in demanding the reform of the out­of­date electoral system which made this possible. Moreover, the House of Commons was becoming inefficient, manifest in the loss of the American colonies, and was falling out of touch with the wishes of the people, as the popular support for John Wilkes bore testimony. Above all, the old House of Commons had been successful only because, as an assembly of great landowners, it conformed to the general structure of an agrarian society. When the Industrial Revolution caused that society to pass away, its collapse was certain. The middle classes became increasingly dissatisfied with their exclusion from political power; the workers, suffering from the wretched conditions of both employment and home, began to realise that the reform of Parliament was a necessary step towards legislation for improving their lot. The growth of the popular Press, the repressions following the Napoleonic Wars and the weak and unstable governments of the 1820s, all encouraged them to intensify their demands.



THE REFORM ACT, 1832

The first attempts at reform in the eighteenth century failed to gather momentum through lack of organisation. They had the support of no political party, and merely represented the spontaneous and isolated efforts of a number of individuals. Although The Gentlemen's Magazine had reported parliamentary debates regularly since 1736, the first political society was not formed until 1769. This was 'The Society of the Supporters of the Bill of Rights' and it was founded to uphold John Wilkes and to press for parliamentary reform. In 1776, Wilkes moved in Parliament for a 'just and equal representation of the people in Parliament' and demands were made to limit bribery and corrupt practices at elections. However, further progress was halted by the excesses of the French Revolution and by the demands of the ensuing wars with France.

With the ending of the Napoleonic Wars, people once more began to take an interest in parliamentary affairs. In 1830 Attwood founded the Birmingham Political Union, a peaceful political alliance of the town's middle and lower classes. The liaison produced mutual benefits: the middle classes provided the movement with organisation and direction, the workers gave it weight.

Although 1830 was a year of revolution throughout Europe, there was no violence on any appreciable scale in Britain. Instead, the people's attention was focused on parliamentary reform, and this became the dominant issue in the election which followed upon the death of George IV in July of that year. The Duke of Wellington's Government continued until November, when it was defeated, and Lord Grey, the Leader of the Whigs committed to reform, became Prime Minister. But it took eighteen months of political crises and the threat of revolution before his Reform Bill was passed into law.

The Reform Act, 1832, contained three main provisions. First, it redistributed seats. 56 rotten boroughs were completely disenfranchised and 31 lost one member, thus allowing the transfer of 143 seats to the large towns in the north of England. Second, it widened the franchise. In the counties, to the traditional 40s. freeholders, it added £10 copyholders and £10 long leaseholders, and £50 short leaseholders and tenants at will occupying land or tenement at a minimum rental of £50 per annum. In the boroughs, the various customary rights to vote were abolished and replaced by a uniform requirement ­ the occupation of any premises of an annual value of £10. Last, the Act provided for the registration of qualified electors. Only if a person's name was on the electoral register could he vote; and that is still the position today.

Judged by its immediate effects, the Act may seem rather insignificant. It did not achieve a democratic franchise; to an already small electorate, 217,000 voters were added, a 50% increase. Indeed, the decrease in the value of money in the middle of the century, whereby the annual value of many houses was raised to £10, had a far greater effect. (This, together with the growth in the population, produced an electorate in 1866 of about a million.) Nor did it bring about complete equality in the geographical distribution of voting power. Many small boroughs in the south of England still retained at least one member and there 1 in 4 voted, whereas in the large manufacturing towns the proportion was only 1 in 45. Moreover, the old corruption continued, for while the electorate ceased to be in the pockets of borough­mongers, it was yet small enough to be bought. Elections were still marked by intoxication and violence.

Constitutionally, however, the effects of the Reform Act were fundamental and far­reaching. The system of nomination was replaced by the principle of election. Members of Parliament remained aristocratic, with land and trade interests predominating, but they were no longer independent of the views of their constituents. Since ultimate sovereignty now rested with the electorate, parties were extended from Parliament to the country. On the other hand, the Sovereign lost the controlling voice in the composition of his ministry; within two years William IV was to discover this, for he was unable to retain Peel, a Tory, as his Prime Minister because the electorate had returned a Whig majority to the House of Commons. Instead, the Cabinet had to be chosen from the party having the support of the Commons and thus it became directly linked with the extended party system. Lastly, the vesting of political power in the electorate increased the importance of the representative body, the Commons, at the expense of the Lords.

While it took time for the main effects of the Reform Act to become evident, the immediate legislation which followed continued the spirit of reform. The Poor Law Amendment Act, 1834, and the Municipal Corporations Act, 1835, both proved that the Government and not the private member had become the mainspring of legislation.


Harvey, J. and Bather, L.: "The British Constitution and Politics", Fifth Edition, published by Macmillan Educational 1982, pages 44-52.

















2.


Adam Smith 1723­1790

Adam Smith is regarded as the founding father of the science of economics. Smith was born in Scotland, the son of a comptroller of Customs in Fife, Scotland. In 1737 he went to Glasgow University to study moral philosophy. Three years later he entered Balliol College Oxford, however, he did not stay at Oxford too long because it did not provide the type of education he was looking for.
Adam Smith returned to Scotland and in 1752 took the chair of moral philosophy at Glasgow University. Over the years he began to turn his attention to the study of the political economy. His life long work culminated with the publication of his book The Wealth of Nations in 1771. The Wealth of Nations became the basis for the study of the subject of economics and consequently the development of the classical school of economics. It inspired politicians and statesmen to envision a new and more liberal society.



THE CONTENTS OF THE WEALTH OF NATIONS


A) SPECIALISATION OF LABOUR

Adam Smith recognised that the economic growth of a country depends upon a continous increase in the productivity of labour. The key to raising the productivity of labour was the division and specialization of labour. For if a worker does a specific job day after day he will become in time an expert at his job and therefore his work rate will increase over time.


B) WAGES

As regards wages, then the wages of workers would remain at a subsistence level if the economy was not growing. However, in a country like Britain which was experiencing an industrial revolution then the wages of the working classes would rise above the subsistence level.
Adam Smith stressed that when it came to wage bargaining between employer and worker, then the employer always had the upper hand and this sort of situation tended to depress the level of wages.


C) THE MARKET SYSTEM

According to Adam Smith economic man is motivated by profit. Therefore, the owners of economic resources such as land, labour and capital will direct these resources to those areas of the economy where the profits are greatest. On this basis, a free market economy based on the operation of the forces of supply and demand, will regulate economic activity in the country, in the best possible way. Therefore, State intervention in the economy should be negligible, because State interference destroys the forces of a free market economy. This is why Adam Smith emphasized so strongly the removal of all tariffs, thus making Britain a free trade nation.
The promotion of the free market system was a direct attack upon the mercantalist system, with its restrictive regulations, monopolistic institutions, practices and privileges.


D) THE INDIVIDUAL

The Wealth of Nations rests on the premise that the individual's self­interest is of paramount importance. By allowing the individual the freedom and choice to pursue his own self­interest, only then could society reap the greatest benefit.


F) THE STATE

Adam Smith dealt in his book with the role of the State. Smith confined the activities of the State to three basic functions:

  1. Defence
  2. Justice and Civil Government
  3. The provision of public works and public institutions. Under public works, Adam Smith meant the construction of large scale projects such as roads, canals, bridges and harbours.


G) TAXATION

Adam Smith had very progressive views on taxation, for he suggests in The Wealth of Nations that proportional taxation was very unfair because the rich were capable of paying a far greater proportion of their income in income tax. Therefore, Smith favoured progressive taxation (based upon the ability to pay) rather than proportional taxation.
The Wealth of Nations was the first book to give an insight into the working of an economy, it provided a framework for the future development of the science of economics; and it gave politicians and statesmen the vision of a new and more liberal political economy.


Korzeniewicz, Richard: "Adam Smith 1723-1790", in British Economic and Social History, Regency Press 1985.


















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